Tja, nachdem ich euch nur vor wenigen Tagen erzählte das es Olli eigentlich nicht besser aber auch nicht schlechter geht und er stabil scheint, muss ich euch heute leider schreiben das es ihm seit gestern deutlich schlechter geht. 🙁 Die Fotos die ich hier eingestellt habe zeigten wohl schon seine Traurigkeit. Das waren aber die letzten Momente an denen ich Olli aktiv mitmachend gesehen habe. Er hat noch in die Kamera geschaut und eingewilligt als ich ihn fragte ob ich Bilder von ihm für euch machen darf, kurz davor hat er noch mit Appetit gegessen…  Gestern hat sich aber alles geändert, er  hat  die Augen nicht mehr geöffnet, sie blieben den ganzen Tag verschlossen und seine Reaktion war nur noch eingeschränkt vorhanden. In der Nacht hat er Fieber bekommen, dies ist am späten Vormittag runter gegangen und er hat am Tag im Wechsel gefroren und geschwitzt. Heute hat er die Augen zwar aufgemacht aber nicht mehr fixiert. Er hat nur auf eine Stelle geschaut. Später hat er sie dann wieder zugemacht und es auch dabei belassen. Er bekommt alles mit was um ihn herum geschieht und geredet wird aber er kann sich nicht mehr äußern. Über eine  Art „brummen“  kommuniziert er aber wenn ihm etwas nicht gefällt oder ihm etwas unbehaglich ist, das haben wir deutlich gemerkt heute Abend. Im Laufe des Nachmittages hat er meine Hand fast die ganze Zeit feste gehalten und an sich gedrückt.  Auch das zeigt das er spürt das ich da bin, wie gut.. Er hat heute ein paar Löffelchen Pudding am Nachmittag und etwas Kartoffel am Abend gegessen. Durch einen Strohhalm kann er zeitweise selber trinken aber nur Schluckweise… Es scheint als wird Olli nicht mehr lange Kämpfen müssen… Die Schwestern im Hospiz kümmern sich rührend um uns und ich bin weiterhin davon überzeugt das es die absolut richtige Entscheidung war den Gedanken Hospiz in die Realität umzusetzten. Bei aller Trauer bekommt man doch noch ein Stück „normales“ Leben mit und ich kann mich einfach voll auf Olli konzentrieren ohne andere Dinge berücksichtigen zu müssen.

ganz liebe aber traurige Grüße, Esther