Eigentlich war heute – wie gestern ( Rebestrahlung #4 – Zieleinlauf ) angekündigt der letzte Tag der Rebestrahlung geplant. Aber Erstens kommt es anders – und Zweitens als man denkt.Also ging es nicht mit dem CObRa-Fahrservice an die Uniklinik Fankfurt sondern mit Elisabeth in das Städtische Klinikum Darmstadt, um dort schnell ambulant in der
Max-Ratschow-Klinik für Angiologie meinen Unterschenkel untersuchen zu lassen.Leider trog mich meine gestrige geringe Motivation nicht, es wurde per Doppler-Sonographie eine Thrombose vom Knie an abwärts im linken Unterschenkel festgestellt. Als Therapie wurden „Bauchspritzen“ und stationäre Aufnahme angekündigt. Die Spritze hatte ich recht schnell, zudem wurde mein Unterschenkel verbunden.
Natürlich hatte ich vor Beginn der Behandlung auf die aktuell laufende Strahlentherapie hingewiesen und einen akuellen Arztbrief der Neuroonkologie aus Frankfurt sowie meine Blutwerte vom 29.6.2010 vorgelegt, hätte ja sein können, dass sich jemand dafür interessiert. Mir wurd versprochen, sich in Therapiefragen mit der KGU in Verbindung zu setzen und auch den Bestrahlungstermin für mich zu klären, am liebsten hätte ich mich ne Runde ins Taxi gesetzt und kurz bestrahlen lassen. Der Arzt verneinte das aber mit Hinweis auf eine sehr wahrscheinliche Lungenembolie und so ging es per Rollstuhl zum EKG, von dem ih zumindes unter vorgehaltener Hand erfahren habe, dass es gut aussieht. Weiter per Rolli und Aufzug auf Station 23 im sechsten Stock. Dort durfte ich dann wieder zu Fuß ins Bett – schliesslich war ich ja gespritzt und gewickelt. Also lag ich bei gefühlten 35°C im Bett und schwitzte wie ein Schwein trotz oder auch wegen der offenen Fenster. Meinen Nachbarn im Zweibettzimmer lernte ich auch kennen, ein rüstiger Rentner der Autobahnpolizei, hier hätte sich bestimmt noch das eine oder andere Gespräch ergeben. Weniger begeistert war ich von der Mittagsverpflegung
Immerhin habe ich mit Außenbordkameraden einen Pakt geschlossen: Ich esse sie nicht, dafür lassen sie mich auch in Ruhe. Danke noch einmal an DEN Schüler, der versucht hat, den Fisch gegen Fleischkäse zu tauschen. Leider ohne Erfolg.Auch die Tatsache, die sanitäre Einrichtung mit insgesamt fünf Patienten zu teilen, sorgte dann nicht gerade für gute Laune. Immerhin war die Toilette zwischen einem Zweibett- und Dreibettzimmer untergebracht.
Gegen 13 Uhr kam meine Freundin und damit etwas Schwung in die Sache. Immerhin hatte ich seit der Aufnahme noch keinen Arzt gesehen und auch nicht wirklich Ahnung, wie es weitergehen sollte. Zumal ich keinerlei Rückmeldung über die versprochene Absprache mit Frankfurt bekommen habe. Im Nachhinein hat sich dort auch bis zum Feierabend niemand gemeldet. Das hat meine Freundin dann übernommen, denn auf Station darf man ja im Klinikum Darmstadt kein Handy nutzen. Zumindest wohl nicht zum Telefonieren, das könnte ja die medizinischen Geräte stören. Bei Datentransfer (habe ein ‚paar‘ Emails und SMS geschrieben) hat sich aber niemand beschwert. Naja, ich habe außer einem Blutdruckmessgerät auch nichts gesehen, was gestört hätte werden können. Außer vielleicht ds kliniksinterne Telefonnetz, dass dann keine Einnahmen mehr generiert. Nunja, in anderen Kliniken telefoniert das Personal überall intern per Handy und auch die Hardware von Cisco zur WLAN-Distribution in Darmstadt in den Gängen stört sicherlich mehr als ein Handy..
Irgendwann kam dann am Nachmittag mal ein Arzt, um mir Blut abzunehmen.Eine Urinprobe durfte ich auch abgeben.Der Arzt wurde natürlich ausführlich zur Therapieplanung und Risiken befragt, in mir reifte immer mehr siedend heiss(bei den Temperaturen) der Wunsch, um eine heimatnahe Verwendung zu bitten. Außer ein paar Anti-Thrombosespritzen und Beobachtung, ob ich nicht doch noch eine Lungenembolie bekomme stünde bis zum Montag nichts mehr an, das Risiko der Embolie sei aber sehr gering und eine solche weder durch das EKG noch durch abhören erkennbar im Moment. Also baten wir um kurze Beratungszeit, holten schnell zwei Zweitmeinungen (Danke nach Heidelberg und Frankfurt) von bekannten bzw. befreundeten Ärzten ein, die beide das Risiko einer Lungenembolie als sehr gering einschätzten und verließen das Klinikum Darmstadt auch gegen den ärztlichen Rat, die natürlich auch gerne das Bett belegt hätten. Die Spritzen kann ich immerhin auch zu Hause bekommen. Genau wie meine Ruhe, kühleres Klima, Beschäftigung, Schlaf und ordentliches Essen.
Also ab nach Hause, einen Kaffee, der den Namen verdient und eine leckere selbstgemachte Pizza (Danke, mein Schatz :-* ) zum Abendessen, Eis zum Nachtisch und den Laptop auf den hochgelegten Beinen
Montag soll nun die letzte Bestrahlung sein, ich wurde schon vermisst, abgesagt hat ja niemand..