Am 09. Januar waren wir mit Björn, Soha und Ode Schnitzel Essen, wie gewünscht bekam Olli sein Schnitzel schon von der Küche kleingeschnitten und so konnte er es gut essen. Nach dem Essen,  forderte Olli wie gewohnt seinen Nachtisch ein, leider gab es da nichts das seinen Wünschen entsprach, also ließen wir und dort etwas Eierlikör abfüllen und aßen zu Hause Schokoeis mit Schokosträusel und Eierlikör, derzeit sein Lieblingsnachtisch.

Am 11.01. bekam Olli scheinbar seinen 2. Anfall, leider hat niemand was von diesem Anfall mitbekommen, erst nach längerem Überlegen weshalb Olli so verwirrt ist, wurde die Vermutung immer Eindeutiger. Abends wurde es dann noch klarer: Olli kann nicht mehr stehen !!!       Ab diesem Zeitpunkt wurde es für mich immer schwerer Ollis Bedürfnissen so gerecht zu werden wie er es braucht. Da er nicht mehr stehen kann, ist es mir nicht mehr möglich Olli von A nach B zu helfen. Der Pflegedienst kommt seitdem 2x täglich und hilft Olli vom Bett auf das Sofa im Wohnzimmer und Abends wieder vom Sofa ins Schlafzimmer. Seine WC-Gänge müssen von nun an also geplant werden da ich ihn nicht auf die Toilette oder auf den Toiletten Stuhl heben kann, das viele Essen hat doch das ein oder andere Kilo hinterlassen 😉 Die Urinflasche ist uns  eine große Hilfe und Erleichterung geworden.  Seine Aussprache ist inzwischen sehr leise, man muss genau hinhören was Olli sagt, zeitweise verstehe auch ich ihn nicht. Olli sieht seit einiger Zeit Mäuse und Vögel in der Wohnung und erzählt von Menschen die ihm wichtig sind. Er ist verwirrt und diese nimmt leider auch stark und zusehends zu er lebt in einer ganz anderen Welt als wir… Das Schlafbedürfnis ist am Tag deutlich höher, leider ist er Nachts dann oft unruhig, selbst starke Schlafmittel haben ihm keine Ruhe gegönnt. So wurde unser Schlafdefizit von Nacht zu Nacht größer bis hin zu kaum noch Schlaf in der Nacht. Die Nerven liegen blank, die Verschlimmerung seiner Erkrankung wird einem immer deutlicher und das was uns erwarten wird leider bewusst 🙁 Die Tage verstreichen und die Hilflosigkeit steigt. Hilfen werden immer mehr zur Unterstützung und sind unumgänglich. So haben wir abgesehen von den schon benannten Hilfen seit einger Zeit den ambulanten Hospizdienst, die uns einen netten Mann schicken, der offen für Gespräche ist.  Seit Montag kommt auch ein Pallitiv Care Team die ersparen und sämtliche Arztbesuche weil es so eine Art Ärzte mit Schwestern auf Rädern ist, außerdem kann ich dort rund um die Uhr anrufen und Fragen stellen. Sie helfen uns das Olli Nachts zumindest ein paar Stunden Schlaf bekommt und somit auch ich. Außerdem kommt vom Pflegedienst eine Betreuung, sie ermöglicht es mir etwas normales Leben zu leben,arbeiten… sie kommt von Mo-Fr von etwa 12 bis 15 Uhr. Sie ist eine unverzichtbare Kraft hier geworden, Olli wird in der Zeit gut versorgt, den Haushalt macht sie nebenher auch und ich kann abschalten und arbeiten gehen oder einkaufen oder….oder….

Esther