Schon bei der Bundeswehr lernt man als junger Rekrut, dass zwischen einem Ereignis und einer Beschwerde eine Nacht liegen sollte. Auch über meine Erfahrung am Freitag mit dem stationären Aufenthalt im Klinikum Darmstadt (siehe:  Thrombose) ist nun etwas Gras gewachsen und mit etwas Abstand kann ich ein, vielleicht noch nicht endgültiges, Fazit ziehen.

Was mich im Nachhinein wirklich enttäuscht hat, ist das Verhalten der Ärzte, die Kommunikation verlief sehr einseitig, Auskünfte wurden kaum erteilt, Versprechungen wurden nicht eingehalten. So versprach bereits der aufnehmende Arzt, die Therapie mit der Neuroonkologie in Frankfurt abzusprechen und den Termin für die Strahlentherapie für den Tag abzusagen, da er es für lebensgefährlich hielt, wenn ich diesen einhalten würde und das Taxi nehmen würde. Im Laufe des Tages erklärten mir aber mehrere Ärzte, dass nach der ersten Thrombosespritze die Gefahr einer Lungenembolie nahezu verschwindend gering sei bei der Position meines Thrombus. So kann man kein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patrient aufbauen, wenn man leere Versprechungen und falsche Angaben macht. Absolut unverständlich ist mir auch, warum die als so wichtig erachtete Blutentnahme über den ganzen Tag verschleppt wird. Und man auf deutliche Nachfrage nach der geplanten Therapie nur hört: „Wir würden sie gerne ein paar Tage zur Beobachtung hier behalten“ Immerhin müßte ich mir in der Klinik ja nicht so viel Gedanken wie zu Hause machen. Als ob das bei meinem Krustentier 😉 als Haupterkrankung wegen einer doch eher leicht zu kontrollierenden Thrombose wirklich nötig wäre. Mir drängt sich da doch der dringende Verdacht auf, dass man nur das Bett über das Wochenende belegen wollte, um etwas Geld zu scheffeln. Also ähnlich wie mit dem Verbot von Mobiltelefonen auf Station zum Gespräch, wie gesagt, für Datenverkehr interessierte sich niemand. Zumal auf dem Dach diverse  Rundstrahler aus dem Mobilfunkbereich zu sehen sind..

Insgesamt zeigte der Aufenthalt aber deutlich den Unterschied zwischen verschiedenen Kliniken. Wirklich positiv kann ich nur das Pflegepersonal erwähnen, trotz nur weniger Berührpunkte merkte man, dass die Schwestern und Pfleger sich Mühe gaben. Besonderes Lob noch einmal an DEN Schüler 🙂

Was ich ja an sich eine tolle Sache finde: Wenn ein Arzt ein Namensschild trägt. So kann man sich vielleicht doch besser an diesen erinnern- falls dies gewünscht ist.

Welche Folgen hat das Ganze nun für mich? Nun, ich kenne die frühen Anzeichen einer Thrombose und hoffe, in Zukunft etwas davon verschont zu bleiben. Leider hat die Thrombose zur Folge, dass die Anwendung von Avastin vorerst einmal nicht möglich ist. Ansonsten war die Entscheidung, gegen den ärztlichen Rat die Klinik zu verlassen, die absolut Richtige.