Dieser Artikel wurde im Juli 2010 verfasst, um eine Chronologie der Ereignisse auf dieser Seite zu wahren. Daher wird er in der Rubrik „Erinnerungen“ abgelegt.
Nach einer Nacht auf der Intensivstation (intensives Erwachen) und einem feudalen Frühstück nach dem nüchternen Tag zuvor wurde ich am Morgen auf Station 95-1 (Intermediate Care, eine Wach- bzw Überwachungsstation) verlegt, eine Station für Patienten, die zwar noch überwacht werden und am Monitor hängen, aber nicht mehr beatmet werden, was bei mir ja auch auf der Intensivstation (Station 95-3) nicht der Fall war. Dort hatte man durch die ganzen piepsenden Geräte und ständige ‚Störungen‘ auch keine Ruhe, aber nach etwas Gebettel konnte man zwischen den weiter verabreichten Mannitol-Infusionen wenigstens mal ein paar Schritte gehen und die reichlich zugeführte Flüssigkeit entsorgen – und das nicht nur in eine Flasche. Hier zeigte sich nämlich auch, dass ich mir für meinen Krankenhausaufenthalt die falsche Jahreszeit ausgesucht habe, im Juli is es einfach zu warm. Und mein Grundumsatz in punkto Flüssigkeit ist schon zu Hause nicht gerade niedrig..Der Tag verlief insgesamt eher unspektakulär, immerhin wurde regelmäßig nach mir geschaut, wenn mal ein Parameter meiner Körperfunktionen auch nur ansatzweise aus dem Ruder zu laufen drohte. So wurde ich auch mal bei einer Sauerstoffsättigung von 95% an den Sauerstoff gehängt oder man wollte die Frequenz de Blutdruckmessens auf zweiminütlich erhöhen. Aber als ich der noch jungen Schwester klar gemacht hatte, dass ich mich nicht ärgern lasse, weil jeder Alarm ja auch bei ihnen aufläuft und ich durchaus weiß, dass das Gepiepse nervt, wurde das Verhältnis entspannt, lediglich der nahezu ständige Alarm des Infusomaten hat mich gereizt, aber das Mannit musste ja auch in den Körper.
Fortsetzung: Alte Gesichter – neue Namen