Dieser Artikel wurde im Juni 2010 verfasst, um eine Chronologie der Ereignisse auf dieser Seite zu wahren. Daher wird er in der Rubrik „Erinnerungen“ abgelegt.
Wir schreiben Samstag, den 11. Juli 2009, ein Tag, der mein Leben für immer verändern sollte. Dabei kann ich mich an diesen nur noch bruchstückhaft erinnern und muss mich auf Erzählungen meiner Freundin verlassen. Am Morgen wollte ich wie die Wochen zuvor nicht aus dem Bett und wechselte gegen Mittag direkt auf die Couch, um dort weiter zu schlafen. Gegessen hatte ich nichts, Appetit hatte ich keinen. Da meine Freundin mich kaum noch wach bekam , rief sie eine befeundete Ärztin an und schilderte ihr meine Symptome und den somnolenten Zustand. Zum Glück beschlossen sie, mich in einer Klinik vorzustellen. So saß ich kurze Zeit später im Auto (auf dem Beifahrersitz 😉 ) und baute vom Kreislauf her ziemlich ab. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir in der Neurologie in Eberstadt(Teil des Klinikum Darmstadt) an, um dort nach einer gewissen Suchzeit jemanden zu finden, der sich zuständig fühlte. Der Arzt veranlasste nach einer kurzen Untersuchung (ich konnte meine Krankenversichertenkarte nicht einmal mehr selbst aus dem Geldbeutel holen, da die linke Hand nicht mehr kooperierte) eine Computertomographie (CT, die erste in meinem Leben) und wollte mir einen venösen Zugang legen.D a er keine brauchbare Vene fand und mein Kreislauf immer schlechter wurde,zeigte er eine gewisse Nervosität. An die Ergebnisverkündigung kann ich mich nicht erinnern, mir spukt aber immer noch der Begriff „Raumforderung“ durch den Kopf. Meiner Freundin wurde aber recht schnell mitgeteilt, dass es sich wohl um einen bösartigen Hirntumor in Größe eines Hühnereies handele. Im Anschluss wurde ich direkt per Rettungswagen in die Neurochirurgie der Uniklinik Frankfurt verlegt.Aus dem mittlerweile (Juli 2010) erhaltenen Arztbrief (Post aus dem Klinikum Darmstadt) ergab sich folgender Untersuchungsbefund der CT:
Raumforderung rechts temporal mit ausgdehntem Begleitödem mit erheblicher Kompression des rechten Seitenventrikels mit Mittellinienverlagerung nach links und Liquoraufstau. Begleitend diffuse Hirnschwellung beidseits, rechts ausgeprägter als links. Als Diagnose wird ein hirneigener Tumor, z.B. Glioblastom, genannt.
In Frankfurt angekommen, wurde ein MRT gemacht und ich auf Station 95-6 (Neurochirurgie) aufgenommen
Auf den neuen Bildern bestätigte sich die Diagnose, zudem wurde ein extrem ausgeprägtes perifokales Ödem sichtbar (Flüssigkeitsansammlung um den Tumor), welches die Mittellinie des Hirns verschoben hat und für viele der Ausfallerscheinungen verantwortlich war.
Fortsetzung: intensives Erwachen